Pfarr­brief - Ka­tho­li­sche Pfar­rei St. Eli­sa­beth Han­no­versch Mün­den mit St. Ju­das Thad­dä­us Land­wehr­ha­gen

15. – 23. De­zem­ber 2018, 3. AD­VENTS­SONN­TAG (Gau­de­te)

„Toch­ter Zi­on, freue dich“ (GL 228)

Wor­te: Fried­rich Hein­rich Ran­ke (1826)
Mu­sik: Ge­org Fried­rich Hän­del (1747)

Vor­freu­de ist ei­ne be­son­ders schö­ne Freu­de. Das gilt so­gar in der Li­tur­gie. Der drit­te Ad­vents­sonn­tag heißt nach dem An­fangs­wort des Er­öff­nungs­ver­ses auch „Gau­de­te“: „Freut euch!“ Ob­wohl der Ad­vent eine Buß­zeit ist, wird an die­sem Sonn­tag schon et­was von der weih­nacht­li­chen Freu­de spür­bar. „Jub­le, Toch­ter Zi­on! Jauch­ze, Is­ra­el!“, so hebt die ers­te Le­sung an. Der Ant­wort­psalm greift das auf: „Jauchzt und ju­belt, ihr Be­woh­ner von Zi­on“. Und die zwei­te Le­sung schärft es ein: „Noch ein­mal sa­ge ich: Freut euch!“.

Um­dich­tung im Blick auf Ad­vent und Palm­sonn­tag

Die be­rühm­tes­te Mu­sik zur vor­weih­nacht­li­chen Freu­de ist das Lied „Toch­ter Zi­on, freue dich“. Sei­ne Ge­schich­te ist ein­zig­ar­tig, denn es ist die nach­träg­li­che Be­ar­bei­tung ei­nes 1747 kom­po­nier­ten vier­stim­mi­gen Chor­sat­zes aus ei­nem Ora­to­ri­um von Ge­org Fried­rich Hän­del. „Seht, er kommt mit Preis ge­krönt“ heißt der ori­gi­na­le Text in deut­scher Fas­sung. Fried­rich Hein­rich Ran­ke (1789–1876), ein Bru­der des be­rühm­ten His­to­ri­kers Le­o­pold von Ran­ke, hat im Jahr 1826 die Um­dich­tung im Blick auf Ad­vent (und Palm­sonn­tag) ge­schickt be­werk­stel­ligt. Erst­mals er­klang das Lied nicht in ei­nem Got­tes­dienst, son­dern in ei­nem mu­si­ka­li­schen Sa­lon! Bald da­rauf fin­den wir es in Schul­bü­chern als geist­li­ches Volks­lied.

Im­mer neue Auf­ru­fe zur Freu­de

Die Wor­te sind im­mer neue Auf­ru­fe zur Freu­de. Ein Kö­nig soll be­grüßt wer­den, des­sen Bot­schaft der Frie­de ist. Des­halb re­giert er auf ei­nem „Frie­dens­thron“. Der An­fangs- und Schluss­teil ist von schwung­vol­len Ak­kor­den ge­prägt, die in Hal­be­no­ten ein­her­schrei­ten. Nach der fan­fa­ren­haf­ten Um­spie­lung der Drei­klangs­tö­ne folgt im drit­ten Takt eine jauch­zen­de Auf­wärts­be­we­gung zum Wort „freue (dich)“, die zwei Tak­te spä­ter bei „jauch­ze“ noch über­bo­ten wird, weil nun der Spit­zen­ton auf dem Wort „laut“ er­reicht wird. Im ver­hal­te­nen Mit­tel­teil kom­men dann die De­mut und Mil­de des Kö­nigs mit har­mo­ni­schen Mit­teln zur Gel­tung.

Wer ist „Toch­ter Zi­on“?

Wer aber ist die „Toch­ter Zi­on“, von der wir hier sin­gen? „Zi­on“ ist zu­nächst der Tem­pel­berg in Je­ru­sa­lem, schon im Al­ten Tes­ta­ment aber auch Sym­bol­be­griff für die himm­li­sche Stadt und für Got­tes Volk. Die „Töch­ter Zi­on“ sind die­je­ni­gen, die den ver­hei­ße­nen Mes­si­as sehn­süch­tig er­war­ten. Chris­ten iden­ti­fi­zie­ren sich mit „Zi­on“, denn auch sie er­war­ten im Ad­vent ei­nen Kö­nig. Da­mit darf frei­lich kei­ne Ab­wer­tung des Ju­den­tums ver­bun­den sein.

Ein Lied für drei Ge­le­gen­hei­ten

„Toch­ter Zi­on“ kann an drei Sta­ti­o­nen des Kir­chen­jah­res er­klin­gen. Ent­stan­den ist es für den Palm­sonn­tag. Auch an Weih­nach­ten eig­net es sich gut, et­wa wenn der Chor die ers­ten bei­den Zei­len als Kehr­vers zum Ant­wort­psalm singt. Am bes­ten aber passt die­ses Lied zur freu­di­gen Er­war­tung des Sonn­tags Gau­de­te im Ad­vent.

Mein­rad Wal­ter
Prof. Dr. Wal­ter ist Re­fe­rent im Amt für Kir­chen­mu­sik der Erz­di­ö­ze­se Frei­burg.

Ad­vents­markt 2018

Die­ses Jahr hat Pet­rus mal nicht mit­ge­spielt. Es reg­ne­te den gan­zen Tag und der Markt muss­te in un­ser Pfarr­heim ver­legt wer­den, wo ge­nau­so wie in den Vor­jah­ren ver­schie­de­ne Köst­lich­kei­ten und an­de­res Brauch­ba­res an­ge­bo­ten wur­den.

Das An­ge­bot reich­te über Kar­tof­fel­puf­fer zu Brat­wurst, Crepes, Plätz­chen u.s.w.. Hei­ße Ge­trän­ke mit oder ohne Schuss wur­den von Mit­glie­dern der re­for­mier­ten Ge­mein­de ver­kauft. Auch der Ni­ko­laus be­schenk­te die Kin­der mit et­was Sü­ßem.

Der Er­lös des Ad­vents­mark­tes be­trägt 569,51 Eu­ro.

Al­len flei­ßi­gen Hel­fern, die es er­mög­licht ha­ben, dass es wie­der ein so schö­ner Ad­vents­markt war, sei ein herz­li­ches Dan­ke­schön ge­sagt!

Ihr Pfar­rer Da­ri­usz Dra­bik

Aus un­se­rer Ge­mein­de ist ver­stor­ben

Herr Gün­ter Isen­bort ver­starb im Al­ter von 79 Jah­ren. Die Trau­er­fei­er und Ur­nen­bei­set­zung sind am Don­ners­tag, dem 10.1.2019, um 12:00 Uhr, auf dem Fried­hof Her­manns­ha­gen.

Herr, gib ihm die ewi­ge Ru­he
und das ewi­ge Licht leuch­te ihm.
Herr, lass ihn ru­hen in Frie­den.
Amen.