Pfarr­brief - Ka­tho­li­sche Pfar­rei St. Eli­sa­beth Han­no­versch Mün­den mit St. Ju­das Thad­dä­us Land­wehr­ha­gen

21.9. - 29.9.2019, 25. Sonn­tag im Jah­res­kreis

Tolerant mit sich selber sein

Eine Herausforderung für alle gesellschaftlichen Kräfte, aber auch für den Einzelnen.

Über Franz von Assisi (* 1181/82 - † 1226) wird erzählt, dass er dem Bruder Gärt­ner die Anweisung gab, im Garten nicht alles Unkraut auszujäten, sondern etwas davon in einem kleinen Eck wachsen zu lassen.

Das Unkraut soll so auch seinen Platz bekommen, war sein Anliegen. Eine bemerkenswerte Begebenheit. Sie ist mir spontan zum Thema Toleranz ein­gefallen. Toleranz, tolerieren, vom Lateinischen tolerare bedeutet ertragen, erdulden, aushalten, aber auch zulassen. Tolerant sein heißt dann: Stand-punkte und Aktionen anderer, die ich selber nicht teilen kann, aushalten und auch zulassen. Vorausgesetzt sie schaden niemand ernsthaft. Das heißt nicht, dass ich mich nicht damit auseinandersetze und darüber streite, denn Toleranz heißt ja nicht Indifferenz und Beliebigkeit.

Toleranz hat ihr Fundament im Respekt vor der Würde jedes Menschen. Wichtig erscheint mir in diesem Zusammenhang auf etwas hinzuweisen, das fast schon wieder banal klingt, nämlich: Toleranz beginnt immer bei mir sel­ber, und zwar beim Kennenlernen der eigenen toleranten und intoleranten Seiten. Tolerant sein mit anderen kann nur jemand lernen und leben, der selbst Toleranz gegenüber den eigenen Eigenarten erlebt hat, und vor allem jemand, der sich selbst mit seinen (scheinbaren oder tatsächlichen) „Defizi­ten“ und „Mängeln“ toleriert und auch seine eigenen Fähigkeiten und Stärken sehen und leben kann. Kurzum: Ich kann nur dann mit anderen tolerant sein, wenn ich es auch mit mir selber bin.

Das Unkraut, das die meisten immer zuerst beim anderen sehen, gibt es eben auch in mir selber. Aber wie geht’s mir mit meinen unliebsamen Seiten, mit meinen Grenzen, mit den Widersprüchen, dem Befremdlichen, mit dem inne­ren „Schweinehund“ und dem Abgründigen in mir? Nehme ich das überhaupt wahr? Bin ich in Kontakt damit?

Und kann ich das aushalten? Ja, kann ich es zulassen und da sein lassen? Oder führe ich Krieg gegen mich selbst? Vertuschen und verdrängen als eine weitere Möglichkeit ist im Grunde ein nicht weniger aggressiver Umgang da­mit. Mich damit auseinandersetzen und an mir arbeiten schließt Respekt und Toleranz nicht aus, sondern ein. Ja es ist sogar die Voraussetzung dafür, denn nur dann kommt auch wirklich etwas in Bewegung, kann sich was än­dern und wandeln. Wer sich selber aushält, kann andere aushalten in allem Respekt vor meiner und der Würde anderer Menschen.

Philipp Wahlmüller

Aus unserer Gemeinde ist verstorben

Frau Katharina Brand verstarb im Alter von 84 Jahren. Die Trauerfeier und Urnenbeisetzung haben bereits am Freitag auf dem Friedhof Neumünden stattgefunden.

Herr, gib ihr die ewige Ruhe
und das ewige Licht leuchte ihr.
Herr, lass sie ruhen in Frieden.
Amen

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"Gut gegen Nordwind" von Daniel Glattauer

Bei Leo Leike landen irrtümlich E-Mails einer ihm unbekannten Emmi Rot­hner. Aus Höflichkeit ant­wortet er ihr. Und weil sich Emmi von ihm ange­zogen fühlt, schreibt sie zurück. In »Gut gegen Nord­wind« haben sich Emmi und Leo per E-Mail ret­tungslos ineinander verliebt. In »Alle sieben Wellen« bekommen sie ihre zweite Chance. Doch werden die gesendeten, empfange­nen und gespeicherten Liebes­gefühle einer Begegnung standhalten?

»Einer der zauberhaftesten und klügsten Liebes­dialoge der Gegenwartslitera­tur.«

Öffnungszeiten des Pfarrbüros St. Elisabeth

Das Pfarrbüro ist in der Zeit vom 1.10.2019 bis einschließlich 16.10.2019 ge­schlossen; telefonische Nachrichten auf dem Anrufbeantworter werden allerdings abgefragt. Darüber hinaus ist ein persönlicher Kontakt jeden Mittwoch nach der Heiligen Messe für eine Stunde möglich.

Tim & Laura