Pfarr­brief - Ka­tho­li­sche Pfar­rei St. Eli­sa­beth Han­no­versch Mün­den mit St. Ju­das Thad­dä­us Land­wehr­ha­gen

14.9. - 22.9.2019, 24. Sonn­tag im Jah­res­kreis

Das Reich Got­tes ist voll­kom­men und kein Stück­werk. Des­halb darf kein Teil feh­len. Des­halb geht Gott je­dem und je­der hin­ter­her. Weil je­der Mensch ein Stück des Him­mels ist.

Ausgelegt!

Bibelwort: Lukas 15, 1-32

Das lohnt sich doch nicht! Stundenlang schuften und suchen, bis man die einzige kleine Münze wiederfindet. Und dann alle einladen, um die Freude zu teilen. Das kostet doch mehr, als die eine kleine Münze wert war - lohnt nicht!

Soll man eine große, wertvolle Herde schutzlos zurücklassen, damit man das eine Schaf suchen kann? Wer weiß, was bis dahin passiert - am Ende sind 99 Schafe weg, und man steht da mit dem einen … Das bringt‘s nicht!

Doch in Gottes Augen zählen alle, die eine Münze, das eine Schaf und beide Söhne. Jeder wird vermisst, wenn er nicht da ist. Alles ist wert, gesucht und gefunden zu werden. Vernünftig ist das nicht, ökonomisch auch nicht. Aber unendlich barmherzig. Das kann mich beunruhigen: Wenn ich Gott so wenig väterliche Liebe zutraue, dass mich das barmherzige Handeln des Vaters im Gleichnis überrascht. Oder sitzt mein Leistungsdenken doch so tief, dass ich es kaum fassen kann, die Zuneigung Gottes nicht verdienen oder mich ihrer würdig erweisen zu müssen?

Christina Brunner

Aus unserer Gemeinde ist verstorben

Herr Gerhard Spyra verstarb im Alter von 75 Jahren. Die Trauerfeier und Urnenbeisetzung finden am Freitag, dem 20.9.2019, um 11.00 Uhr auf dem Friedhof Hermannshagen statt.

Herr, gib ihm die ewige Ruhe
und das ewige Licht leuchte ihm.
Herr, lass ihn ruhen in Frieden.
Amen

Die Bücherei empfiehlt

Helix von Marc Elsberg

Der US-Außenminister stirbt bei einem Staatsbesuch in München. Während der Obduktion wird auf seinem Her­zen ein seltsames Zeichen gefunden - von Bakterien ver­ursacht? In Brasilien, Tansania und Indien entdecken Mit­arbeiter eines internationalen Chemiekonzerns Nutz­pflanzen und -tiere, die es eigentlich nicht geben kann. Zur gleichen Zeit wenden sich Helen und Greg an eine Kin­der­wunsch­kli­nik in Ka­li­for­ni­en. Der Arzt erzählt ihnen von einem inoffiziellen Forschungsprogramm, das über hundert »sonderbegabte« Kinder hervorgebracht hat. Doch dann verschwindet eines dieser Kinder, und alles deutet auf einen Zusammenhang mit sonderbaren Ereignissen überall auf der Welt hin.

Fremde sind ein Grund zur Freude, wenn sie zu …

Ein Graffiti in einer Wiener Nebenstraße. Ein Mädchen mach einen Luftsprung. Ich denke, es handelt sich um einen Freudensprung, weil es eine ganz wichtige Wahrheit erkannt hat und aller Welt mitteilen möchte: „Auf die Hautfarbe kommt es nicht an!‟

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, denken Sie vielleicht, doch jeder Satz, der mit dem Wort „eigentlich‟ beginnt, zeigt schon an, dass es so nicht ist. In einer wachsenden Schar von Köpfen wird heutzutage anderes gedacht und auch immer öfter und immer unverhohlener ausgesprochen: Dass es sehr wohl darauf ankommt, woher jemand kommt, und dass in den letzten Jahren zu viele gekommen sind, die hier eigentlich nicht hingehören.

In diesem Monat findet die alljährliche, ökumenisch organisierte „Interkulturelle Woche‟ statt, die früher den Namen „Woche des ausländischen Mitbürgers‟ trug. In zahlreichen Veranstaltungen geht es darum, Begegnungen von Menschen unterschiedlicher Nationalität und Kultur zu ermöglichen, Wege zur Teilhabe zu schaffen und so eine bessere Integration zu fördern. Grenzen sollen überwunden werden. Und Grenzen werden in den letzten Jahren überwunden.

Für manche zu oft und von zu vielen Menschen. Die hochgelobte Willkommenskultur ist in die Kritik geraten. Manche reagieren darauf mit Populismus, Rassismus und Ausgrenzung. Das ist keine Option. „Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt‟, heißt es im Hebräerbrief (13,2).

Ich möchte nicht die Augen verschließen vor allen Problemen, die mit Einwanderung und Integration einhergehen können, doch das beherrschende Grundgefühl soll ein anders sein: Zunächst sehe ich in jedem Menschen ein Kind Gottes, wie ich es bin. Damit die Fremden zu

… Freunden werden.