Pfarr­brief - St. Eli­sa­beth Han­no­versch Mün­den

vom 21.1. bis zum 29.1.2017 - 3. Sonn­tag im Jah­res­kreis

Laut ei­ner Al­lens­bach-Um­fra­ge vom Sep­tem­ber 2016 bli­cken nur 36 Pro­zent al­ler Deut­schen dem Jahr 2017 „mit Hoff­nun­gen ent­ge­gen“. So schlecht war die Stim­mung zu­letzt zu Be­ginn der Fi­nanz­kri­se 2008. Re­na­te Kö­cher, die Che­fin des Al­lens­bach-Ins­ti­tuts, be­nennt laut als Ur­sa­chen: den gro­ßen Zu­zug von Flücht­lin­gen, Ter­ror­an­schlä­ge, in­ter­na­ti­o­na­le Kri­sen, Ent­wick­lun­gen der in­ne­ren Si­cher­heit und all­ge­mei­ne ge­sell­schaft­li­che Ver­än­de­run­gen. Die Welt und Deutsch­land im Kri­sen­mo­dus - die Me­d­i­en sind voll von schlech­ten Nach­rich­ten. Vie­le Men­schen seh­nen sich nach Zu­ver­sicht. Da­zu ein an­re­gen­des In­ter­view mit Bru­der Pau­lus Ter­wit­te.

„Zu­ver­sicht wächst für mich da, wo ich mich in Gott ver­an­ke­re“

In­ter­view mit Bru­der Pau­lus über die Kraft, an­ge­sichts von Pro­ble­men nicht zu re­sig­nie­ren, son­dern mit an­zu­pa­cken

Men­schen, die ein­fa­che Lö­sun­gen ver­spre­chen und die Ge­sell­schaft spal­ten, drän­gen welt­weit in die Po­li­tik, wich­ti­ge Prob­le­me, wie die Kli­ma­ver­än­de­rung oder der Waf­fen­han­del, wer­den ig­no­riert, Min­der­hei­ten, die sich von der Mehr­heit z.B. durch ih­re Re­li­gi­on oder Haut­far­be un­ter­schei­den, füh­len sich be­droht. Ist es un­christ­lich, an­ge­sichts die­ser welt­wei­ten Ent­wick­lun­gen zu re­sig­nie­ren?

Bru­der Pau­lus: Chris­ten se­hen die Welt mit den Au­gen Je­su und sind über­zeugt da­von, dass die Welt be­reits er­löst ist. Al­les, was noch nicht ge­löst er­scheint, ist das Kreuz Chris­ti. Das Kreuz aber ist für uns Chris­ten ein Sie­ges­zei­chen. Das heißt also, für Chris­ten gibt es kei­ne Prob­le­me, son­dern He­r­aus­for­de­run­gen, die es mit Got­tes Hil­fe zu be­wäl­ti­gen gilt.

Was sa­gen Sie ei­nem, der Zu­ver­sicht miss­ver­steht als ein All-die-Prob­le­me-nicht-wahr­ha­ben-wol­len?

Bru­der Pau­lus: Das Schö­ne am Chris­ten­tum ist ja, dass es uns auf­klärt. Der auf­ge­klär­te Mensch er­hebt sein Haupt, der sieht die na­hen­de Er­lö­sung, und mit der Per­spek­ti­ve, dass Gott es rich­ten wird, wird er erst fä­hig, über­haupt die Din­ge heu­te an­zu­pa­cken. Wir emp­fan­gen die Kraft, das Un­se­re zur Vol­len­dung der Welt bei­zu­tra­gen. Da­rum heißt es ja auch in ei­nem Ge­bet der Hei­li­gen Mes­se „er­lö­se uns von al­lem Bö­sen“ und „da­mit wir voll Zu­ver­sicht das Kom­men un­se­res Er­lö­sers Je­sus Chris­tus er­war­ten“. Das ist ei­ne Er­war­tung, die uns zum Han­deln drängt.

Gott wird es rich­ten, sa­gen Sie – da­von ist aber ge­ra­de nicht viel zu spü­ren, oder?

Bru­der Pau­lus: Es ist in­te­res­sant, dass Gott zur Er­lö­sung der Welt nicht als Über­flie­ger ge­kom­men ist, son­dern die Krip­pe wählt, die Au­ßen­sei­ter, die Aus­ge­sto­ße­nen, die Hir­ten, und dass er in Je­sus Chris­tus die Aus­ge­grenz­ten auf­sucht, die Un­re­li­gi­ösen, die, die kei­ne Hoff­nung mehr ge­habt ha­ben. Es ist in­te­res­sant, dass Je­sus lei­se Schrit­te geht und al­le Ver­su­chun­gen, die man an ihn he­r­an­trägt - „Werd doch jetzt end­lich mal laut“ und „Hau mal auf den Putz“ - zu­rück­weist. Man fin­det ihn be­tend auf dem Berg. Das ist für mich der Schlüs­sel. Zu­ver­sicht wächst für mich da, wo ich auf Dis­tanz ge­he, mich in Gott ver­an­ke­re. Dort ist mein Frie­de, und dann geh ich in die Welt hi­n­aus. Für mich ist die Hei­li­ge Mes­se letzt­lich der Ort, an dem ich in die Welt hi­n­ein­ge­schickt wer­de, nach­dem ich wie­der ge­sam­melt wor­den bin bei dem, der mit­ten in der Welt im Zer­bre­chen der Welt Auf­er­ste­hung ver­heißt.

In der Bi­bel ist ganz oft da­von zu le­sen, dass Gott für die Men­schen da­mals ih­re Zu­ver­sicht und Stär­ke war. Könn­ten wir Men­schen heu­te da­von ler­nen?

Bru­der Pau­lus: Das ist ein sehr schö­nes Psalm­wort: „Du bist un­se­re Zu­ver­sicht und un­se­re Stär­ke“. Wenn ich das so be­te, dann stel­le ich mich zu den vie­len Ju­den, die es im KZ ge­be­tet ha­ben, die das in der Wüs­te ge­be­tet ha­ben, in der Ver­ein­ze­lung, ich stel­le mich zu den Chris­tin­nen und Chris­ten, die ver­folgt sind, und auch zu je­nen, die mit per­sön­li­chem Leid kon­fron­tiert sind, die als Ar­beit­ge­ber nicht wis­sen, ob der Be­trieb wei­ter­geht - im­mer wie­der neu. „Du bist un­se­re Zu­ver­sicht und Stär­ke“. Das ist ein Pro­test­satz ge­gen die Über­macht des Fak­ti­schen.

Was mei­nen Sie da­mit?

Bru­der Pau­lus: Das Fak­ti­sche ist wich­tig, Gott hat uns den Ver­stand ge­ge­ben, der ist auch ge­tauft. Da­mit sol­len wir al­les tun, um ge­recht zu sein, um die Lie­be zu le­ben. Gleich­zei­tig wis­sen wir auch, un­se­re Kraft ist be­grenzt. Und da­rum be­ten wir: Du bist un­se­re Zu­ver­sicht und Stär­ke. Man nennt das auch De­mut. Ich glau­be, nur der de­mü­ti­ge Mensch kann zu­ver­sicht­lich sein. Wer glaubt, dass er es sel­ber rich­ten kann, der wird auf je­den Fall ver­zwei­feln und am En­de den Kopf in den Sand ste­cken oder die Prob­le­me im Al­ko­hol er­trän­ken. Der wird glau­ben, dass in der Flucht die Lö­sung liegt. Der de­mü­ti­ge Christ, der vol­ler Zu­ver­sicht auf den Gott schaut, der uns an sich zieht, der wird stark, im Hier und Heu­te sich zu be­wäh­ren. „Eu­er Glau­be wird mehr ge­prüft, wie Gold im Feu­er ge­prüft wird“, heißt es auch in der Hei­li­gen Schrift. Das zu­ver­sicht­li­che Er­war­ten der Wie­der­kunft Chris­ti macht stark zum Han­deln im Heu­te, weil wir an ein Reich glau­ben, wo Sha­lom herrscht, der um­fas­sen­de Frie­de. Und al­les, was heu­te nicht Frie­den ist, das wol­len wir mit ver­än­dern. Und zwar in klei­nen Schrit­ten und auch nicht so, dass wir an­de­re da­bei aus­gren­zen und auch nicht so, dass wir an­de­re da­bei klein ma­chen, um uns sel­ber groß zu füh­len. Das ist, glaub ich, die größ­te Ver­su­chung un­se­rer Zeit, dass Men­schen be­gin­nen, schnel­le Lö­sun­gen her­bei­zu­re­den. Mau­er hoch, Gren­ze zu, Leu­te ab­hal­ten - wir kön­nen das Leid der Welt nicht ein­fach in ei­nen Kel­ler sper­ren und oben­drauf ei­ne Tanz­flä­che er­öff­nen. Son­dern Chris­tus geht in den Kel­ler - mit uns. Und dort sol­len wir tan­zen.

In­ter­view: El­frie­de Klau­er, Pfarr­brief­ser­vice.de

Zur Per­son

Bru­der Pau­lus ist Ka­pu­zi­ner­mönch, lei­tet das Ka­pu­zi­ner­klos­ter Lieb­frau­en in Frank­furt am Main und steht der Fran­zis­kus­treff-Stif­tung vor, einer Hilf­sein­rich­tung für woh­nungs­lo­se Men­schen. Be­kannt ist er als Buch­au­tor, Re­fe­rent und Fern­seh­mo­de­ra­tor.

Got­tes­diens­te

Mittwoch
15.05.2024
7. Woche der Osterzeit

09:00 Uhr

Hl. Messe

St. Elisabeth, Hann. Münden

Donnerstag
16.05.2024
7. Woche der Osterzeit

15:00 Uhr

Maiandacht

St. Elisabeth, Hann. Münden

anschließend Seniorennachmittag im Pfarrheim

18:00 Uhr

Hl. Messe

St. Judas Thaddäus, Stau­fen­berg-Land­wehr­ha­gen

Freitag
17.05.2024
7. Woche der Osterzeit

18:00 Uhr

Ökumenisches Abendgebet

Kirche auswärts

in St. Albani oder Kapelle NMH

Samstag
18.05.2024
7. Woche der Osterzeit

18:00 Uhr

Wort-Gottes-Feier

St. Elisabeth, Hann. Münden

Sonntag
19.05.2024
PFINGSTSONNTAG

09:00 Uhr

Hl. Messe

St. Judas Thaddäus, Stau­fen­berg-Land­wehr­ha­gen

11:00 Uhr

Hl. Messe

St. Elisabeth, Hann. Münden

Mittwoch
22.05.2024
7. Woche im Jahreskreis

09:00 Uhr

Hl. Messe

St. Elisabeth, Hann. Münden

Donnerstag
23.05.2024
7. Woche im Jahreskreis

15:00 Uhr

Hl. Messe

St. Elisabeth, Hann. Münden

anschl. Seniorennachmittag

Samstag
25.05.2024
7. Woche im Jahreskreis

18:00 Uhr

Maiandacht mit schlesischen Marienliedern

St. Elisabeth, Hann. Münden

Sonntag
26.05.2024
DREIFALTIGKEITSSONNTAG

09:00 Uhr

Hl. Messe

St. Judas Thaddäus, Stau­fen­berg-Land­wehr­ha­gen

11:00 Uhr

Hl. Messe

St. Elisabeth, Hann. Münden

Mittwoch
29.05.2024
8. Woche im Jahreskreis

09:00 Uhr

Hl. Messe

St. Elisabeth, Hann. Münden

Ver­an­stal­tung­en

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Aus un­se­rer Ge­mein­de sind ver­stor­ben

Frau Re­na­te Gurt­mann ver­starb im Al­ter von 92 Jah­ren. Die Trau­er­fei­er findet um 14:00 Uhr auf dem Fried­hof Her­manns­ha­gen statt, an­schlie­ßend er­folgt die Bei­set­zung.

Herr Kon­rad Pät­zold verstarb im Al­ter von 88 Jah­ren. Die Bei­set­zung hat be­reits statt­ge­fun­den.

Herr, gib ih­nen die ewi­ge Ru­he und das ewi­ge Licht leuch­te ih­nen.
Herr, lass sie ru­hen in Frie­den. Amen.