Choralschola „cantando praedicare“ singt

Dazu gehört das Meßproprium mit dem Gesang zum Eingang, den beiden Zwischengesängen, dem Gesang zur Gabenbereitung und zur Kommunion. Diese fünf Gesänge sind der Göttinger Choralschola „cantando praedicare“ anvertraut, Kyrie, Gloria, Sanctus und Agnus Dei dagegen einem Vorsänger und der Gemeinde im Wechsel. Im Gotteslob sind sie als Choralmessen unter Lateinische Ordinarien zu finden (104-119).

Zwei kleine Gedanken machen auf das Choralamt am 3. November um 11 Uhr in St. Elisabeth in Hann-Münden aufmerksam.

Die ersten Worte in dieser Meßfeier sind aus Ps 102 (103), 2. 5. Der Beter fleht den Herrn, seinen Gott, inbrünstig an ihn nicht zu verlassen — ne derelinquas me — auf seine Hilfe acht zu haben und nachsichtig zu sein in seinem Zorn und in seinem Grimm. Im litrurgischen Vollzug kann sich die Gemeinde diese Bitte zu eigen machen, wenn sie stellverstretend für sie singenderweise vorgetragen wird. Zur Gabenbereitung wird die Seele, unser Lebensorgan, aufgefordert den Herrn zu lobpreisen und ja nicht alle seine Wohltaten zu vergessen. Dann, so lautet es, wird dir deine Jugend erneuert werden, wie die des Adlers. Wenn das liturgische Geschehen danach seinem Höhepunkt zustrebt, verheißen die Worte – et renovabitur sicut aquilæ iuventute tua – die immerwährende Gabe eines neuen Lebens, das im eucharistischen Mahl allen zuteil wird.

Dr. Johanna Grüger