Pro­to­koll Grün­dungs­ver­samm­lung 19. Ok­to­ber 1920

Grün­dungs­ver­samm­lung, 19 IV. 20

Am Mon­tag, den 19. IV. 1920, wur­de zwecks Be­sprech­ung über die Grün­dung eines Kath. Ge­sel­len­ver­eins in Hann. Mün­den ei­ne Ver­samm­lung bei Herrn Gast­wirt Held ein­be­ru­fen. Die Ein­be­ru­fer wa­ren Kauf­mann R. Ritt­mei­er, Hand­lungs­ge­hil­fe, Karl Mar­tin und Schul­amts­be­wer­ber Mar­tin Arand.

Die Ver­samm­lung zeig­te ei­ne re­ge Be­tei­li­gung der da­zu Ein­ge­la­de­nen. Ge­gen 8½ Uhr nahm Ro­bert Ritt­mei­er das Wort und wies auf die Not­wen­dig­keit und Nütz­lich­keit ei­nes sol­chen Ver­eins hin. In ers­ter Li­nie soll da­durch je­nen jun­gen Leu­ten, de­nen es an Ge­sell­schaft und Un­ter­hal­tung fehlt Ge­le­gen­heit zum Zu­sam­men­schluß ge­ge­ben wer­den.

Mun­ter­keit, Spiel und Aus­flü­ge sol­len je­den er­freu­en und in der Ge­mein­schaft zu­sam­men­schlie­ßen. Auch re­li­giö­se In­te­res­sen ver­fol­ge der Ver­ein. Da er auch dem Ver­bande Kath. Ge­sel­len­ver­ei­ne Deutsch­lands an­ge­schlos­sen wer­den soll, bie­tet er auch eine gan­ze Rei­he von ma­te­ri­el­len Vor­tei­len be­son­ders für die wan­dern­den Mit­glie­der, wo­rauf R. R. be­son­ders auf­merk­sam mach­te.

Über die Stel­lung des Ge­sel­len­ver­eins zum Kath. Män­ner­ver­ein hier­selbst wur­de be­tont, daß der Ge­sel­len­ver­ein durch­aus nicht aus Op­po­si­ti­on ge­grün­det wur­de; es wür­de im Ge­gen­teil ein recht fried­liches Zu­sam­men­ar­bei­ten ge­wünscht und die Be­tei­li­gung an den Ge­sang­stun­den der letz­te­ren nach wie vor em­pfoh­len.

Zur Un­ter­stüt­zung und zum Auf­bau des Ge­sel­len­ver­eins wurde die bal­di­ge Mit­ein­be­zieh­ung ei­ner Jüng­lings­grup­pe in dem Ver­ein vor­ge­schla­gen, in der die männ­lich­en Mit­glie­der der Kath. Ge­mein­de, die zwar noch im Al­ter der Lehr­zeit aber schon aus der Schu­le ent­las­sen sind, Auf­nah­me und Zu­sam­men­schluß fin­den sol­len.

Am Schluß der Aus­füh­rung­en R.'s und ei­ni­ger klei­ner Er­ör­te­rung­en wa­ren sämt­liche An­we­sen­den für die Grün­dung des Ver­eins, der hier­mit mit fünf­zehn Mit­glie­der sei­nen An­fang nahm.

Es wur­de nun zur Wahl des Vor­stan­des ge­schrit­ten, die bei drei­zehn an­we­sen­den fol­gen­des er­gab:

Für den er­sten Vor­stand: 1 Stim­me Karl Mar­tin, 12 St. R. Ritt­mei­er;
für den zwei­ten Vor­sit­zen­der: 1 St. J. El­bes­hau­sen, 1 St. B. Wis­mann 1 St. M. Arand 9 St. Karl Mar­tin
für den Schrift­füh­rer 5 St. B. Wis­mann 7 St. M. Arand
für den Kas­sie­rer 1 St. Fr. Wier­zo­wi­cki 1 St. R. Ur­laub, 1 St. S. Kratz, 2 St. J. El­bes­hau­sen, 4 St. A. Vo­ge­ley, 3 St. L. Mar­tin;
die da­rauf fol­gen­de Stich­wahl er­gab: 4 St. A. Vo­ge­ley, 6 St. Lud­wig Mar­tin.

So­mit setzt sich der Vor­stand aus fol­gen­den zu­sam­men:

  1. Prä­ses: Herr Pas­tor En­gel­hardt.

  2. Vi­ze­prä­ses (1. Vor­sitz): Kauf­mann Ro­bert Ritt­mei­er.

  3. Se­ni­or (2. Vor­sitz): Hand­lungs­ge­hil­fe Karl Mar­tin.

  4. Schrift­füh­rer: Schul­amts­be­wer­ber Mar­tin Arand.

  5. Kas­sie­rer: Me­cha­ni­ker Lud­wig Mar­tin.

Ei­ne am Schluß der Ver­samm­lung statt­ge­fun­de­ne klei­ne Samm­lung er­gab die Sum­me von 23 ℳ (drei und zwan­zig), die zu­gleich die ers­te fi­nan­ziel­le Grund­la­ge des Ver­eins dar­stellt.

Mar­tin Arand
Schrift­füh­rer

Ge­neh­migt En­gel­hardt, Prä­ses
Ritt­meier, Vi­ze Prä­ses